Passionsspiele Neumarkt 1901

Passion 1901
Erster Neubeginn
1901 griff der Katholische Gesellenverein die alte Tradition neu auf. Mit „Lebenden Bildern“ im Kolpinghaus begann die moderne Phase der Neumarkter Passionsspiele.
Gründe für die Wiederbelebung
Eine erste, oft freilich nicht dauerhafte Wiederbelebung der Passionsspiele setzte in der Oberpfalz an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ein. Die Gründe waren unterschiedlich: Teils dürfte Oberammergau als anregendes Vorbild gewirkt haben; teils suchte sich die Laienspielbewegung in der Aufführung der „Passion" neue Ausdrucksformen; teils wollte man die Identität stiftende Kraft des christlichen Festspiels beschwören. Auch in Neumarkt rief man in dieser Zeit die Erinnerung an die im Zuge der Aufklärung erloschene Spieltradition wieder wach.
Aufführungen im Kolpinghaus
1901 stellte eine Schar von Laienspielern, größtenteils Mitglieder des Katholischen Gesellenvereins, im alten Kolpinghaus, dem sog. ,,Häusl", in vier Aufführungen mehrere Szenen der Leidensgeschichte Jesu Christi in Form von „Lebenden Bildern" nach, darunter das letzte Abendmahl, die Fußwaschung, das Gebet am Ölberg, die Kreuzigung „durch wirkliche Darstellung des Christusdarstellers, hängend am Kreuzespfahl", Grablegung und Auferstehung.
Musikalische Begleitung
Begleitet wurden die stummen Szenen von Chorgesang und Gesangssoli: Lehrer Hölldorfer (Bass), Pilsach, als Christus und Justizrat Hans Hacker (Tenor), Neumarkt, als Evangelist.